Den-Den-Town (Den = elektrisch) in Osaka. Links und rechts dieser Straße findet sich ein Laden für elektrische und elektronische Geräte neben dem anderen. Dazwischen Läden für Software und Musik-CDs. Hinter der Fußgängerbrücke, von der aus ich diese Aufnahme gemacht habe, geht es genauso weiter, ebenso wie in den Quer- und Parallelstraßen. Solche Viertel wie dieses hier gibt es in vielen großen Städten in Japan, in Tokyo heißt es Akihabara und in Kyoto ist es - sehr viel kleiner - die Straße Teramachi-Dori. Dies entspricht dem Bild, das viele Menschen in der westlichen Welt vom modernen Japan haben. Es gibt diese Viertel, diese Straßen natürlich, und auch nicht nur für Elektronik. Aber auch in Japan gibt es sie nicht überall. Mit dem Aufkommen des Onlinehandels geht ihre Bedeutung in den letzten Jahren auch zurück.

 

In dieser Straße, eine untergeordnete Straße mit Geschäften in Okubo, einem Vorort von Kyoto, geht es schon wesentlich ruhiger zu. Die Häuser sind meistens 2-geschossig, Bürgersteige gibt es nicht und Stromleitungen sind oberirdisch verlegt. Es gibt eigentlich alles, was man zum täglichen Leben braucht und auch ein paar Cafés und Schnellrestaurants in denen man Nudelgerichte (Ramen und Udon) bekommt. Und in der Nähe befinden sich auch Kaufhäuser und ein Bahnhof. Dieses Bild spiegelt die Normalität schon wesentlich stärker wieder als das vorherige, wenngleich jeder Ausschnitt, den ein Bild zeigt, natürlich ein besonderer Ausschnitt ist.

 

Den städtischen Bildern möchte ich ein paar Bilder vom Lande gegenüberstellen. Dieses Dorf hier beispielsweise irgendwo zwischen Osaka und Nagoya. Im Gegensatz zu den großen Städten, wo es fast nichts gibt, was es nicht gibt, haben die Leute hier schon größere Probleme, die Sachen zu beschaffen, die sie brauchen. Die Probleme werden hier größer sein als in einem deutschen Dorf, denn die Straßen sind nicht so breit und gut ausgebaut wie bei uns, und es ist teuer, in Japan ein Auto zu haben.

 

Die oft gelobten öffentlichen Verkehrsmittel in Japan sind auf dem Land in Japan wahrscheinlich besser als bei uns. Man kann aber nicht behaupten, dass jeder Winkel des Landes problemlos mit ihnen erreicht werden kann. Ich habe mal einige Monate in Japan auf dem Land gewohnt. Dort gab es zwar einen Bus, der fuhr jedoch nur 5x am Tag, 2x morgens, 1x mittags und 2x abends. Dieses Bild hier zeigt einen ländlichen Bahnhof der Japan Railway (JR). Die Strecke ist Schmalspur, einspurig und ohne Oberleitung. Etwa 1x pro Stunde kommt tagsüber ein Triebwagen.

 

Es hat es auch Vorteile, auf dem Land zu wohnen. Hier sind die Häuser oft wesentlich größer als in den Städten. Oft können Familien mit Grundbesitz durch den Verkauf Grundstücken Häuser wie dieses hier finanzieren, und durch die größeren Abstände zwischen den Häusern braucht man nicht so große Rücksichten auf die Nachbarn zu nehmen. Ich persönlich hätte aber trotz des größeren Freiraums sicher meine Probleme. Dieses Haus liegt in einem engen dunklen Tal. Vielleicht ist es auch das, was mir Probleme bereitet.

 

Hier noch einmal eine ländliche Szene in der Ebene: Ein Haus, umgeben von Reisfeldern. Es sähe bei schönem Wetter sicher besser aus. Diese Bilder sind ehr selten, da die meisten Ebenen dicht besiedelt sind.